Euro Symbol Luftballon
Happy Birthday, Euro!

Die Grundidee zur Einführung des Euros war eine "gemeinsame Sprache" der Wirtschaft in Europa zu finden. 2024 feiert der Euro bereits sein erstes, großes Jubiläum. Er ist 25 Jahre alt.

Teil 1 - Idee und Nutzen

Der Euro ist Währung für fast 350 Millionen Menschen, Säule des europäischen Binnenmarktes, Zeichen für Wettbewerbsfähigkeit, Stärke, internationale Bedeutung und Souveränität Europas. Nach einem halben Jahrhundert an Überlegungen und Planungen zur Einführung, festigt man nun seit einem Vierteljahrhundert seine Stabilität und Akzeptanz … überwiegend mit Erfolg!

Die Anfänge

Europa ist ein Kontinent mit vielen kleinen, wirtschaftlich starken und eng miteinander verflochtenen Nationen.

Mit zunehmender Globalisierung und internationalem Wettbewerb drängte sich vor mehr als 3 Jahrzehnten immer mehr die Idee auf, dem Europäischen Wirtschaftsraum eine gemeinsame Währung zu verpassen, um interne Synergien besser zu nutzen, sichtbarer gemeinsam nach außen aufzutreten, die eigene Wettbewerbsfähigkeit zu sichern, zu unterstützen und auszubauen.

 

RUF NACH EINER GEMEINSAMEN WÄHRUNG
 

Mit den 1993 eingerichteten vier Grundfreiheiten des europäischen Binnenmarktes - grenzüberschreitender Personen-, Waren-, Dienstleistungs- und Kapitalverkehr - wurde der Ruf nach einer gemeinsamen Recheneinheit immer lauter. 

Dem Dollar Paroli bieten

Die Vorteile lagen auf der Hand: eine gemeinsame Währung würde die Wechsel- und Absicherungsgeschäfte obsolet machen. Den USA  könnte man als ein gemeinsamer großer Markt und wichtiger Wirtschaftraum gegenübertreten. Und der "Weltwährung" US-Dollar würde man einen tatsächlichen Konkurrenten entgegensetzen sowie die US-Dollar-Zentrierung der Wirtschaftswelt reduzieren.
 

Im Dezember 1995 hat der Europäische Rat von Madrid schließlich der neuen europäische Währung den Namen "Euro" gegeben. Das Wort Euro sei in allen Sprachen der Europäischen Union leicht auszusprechen, stehe für die Gemeinsamkeit aller Europäer:innen und habe deshalb eine wichtige integrierende Funktion, hieß es nach der Entscheidung.

Am 2. Mai 1998 beschlossen die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Gemeinschaft in Brüssel, den Euro einzuführen.

Das Projekt einer gemeinsamen Währung würde nicht einfach und ein langer Weg sein, darüber machte sich damals kaum jemand Illusionen. Immerhin bedeutet eine gemeinsame Währung mit dem Verschwinden der Nationalwährungen das gleichzeitige Aufgeben wichtiger, identitätsstiftender, nationaler Souveränitäten. Trotz zahlreicher Argumente dagegen, beschloss man sich den Herausforderungen zu stellen: 

Argumente pro Euro

  • Bessere Preistransparenz im europäischen Binnenmarkt
  • weniger Transaktionskosten (Geldumtausch fällt weg)
  • keine Wechselkursschwankungen innerhalb der EWU
  • Reduktion des Risikos bzw. der Auswirkungen spekulativer Kapitalbewegungen durch den größeren Währungsraum
  • Stärkung der europäischen Identität, Reduktion kontraproduktiver Rivalitäten innerhalb Europas
  • Weichenstellung zu politischer Union

Argumente contra Euro

  • Für Fehler bzw. Undiszipliniertheiten der Finanzpolitik eines Mitgliedslandes müssen andere mit einstehen
  • Wegfall der Anpassung bei unterschiedlicher Wirtschaftsstärke/-entwicklung über Wechselkurskorrekturen, damit gehen auch …
  • … „Konvergenzkosten“ einher: schwächere Mitgliedsstaaten müssen für die Angleichung an die Stärkeren im Währungsraum härter arbeiten.
  • Verlagerung der Geldpolitik an eine europäische Institution und damit Verlust eines nationalen wirtschaftspolitischen Hebels
  • Verlust der Nationalwährungen als Symbol
  • Potenzielle Zunahme der innereuropäischen Währungskonflikte zwischen Intra- und Extra-Euroraum

Stand: Jänner 2024
Erstellerin: Mag. Bettina Hametner, Raiffeisenlandesbank Oberösterreich AG

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